Drogen

Jugendliches Suchtverhalten zeigt sich auch im Konsum von Tabletten wie Ecstasy, der Partydroge Nummer eins.

Es gibt diverse unterschiedliche Suchtmittel und –gründe. Gründe für eine Sucht können unterschiedlich sein. Auch die Ausprägung dieser ist individuell verschieden.

Alkohol und Nikotin 

Zigaretten und Alkohol sind legale Drogen, deren schädliche Wirkung hinlänglich bekannt ist. Oft ist die Aufklärung über Alkohol- und Nikotinmissbrauch sogar Teil des Schulunterrichts. Dennoch greifen viele Jugendliche irgendwann zur Zigarette, trinken Bier oder Wein, Cocktails oder Hochprozentiges. 

Für dieses Verhalten gibt es viele Gründe. 

Zum einen möchten Jugendliche ihre eigenen Erfahrungen machen und der Reiz des Verbotenen beflügelt dabei die Neugier. Zum anderen ist der Einfluss, den Sie als Eltern ausüben in den Jahren der Pubertät nicht mehr entscheidend. Wichtiger ist nun, was die Gleichaltrigen denken und tun. Zigaretten und Alkohol sind für eine gewisse Zeit vielleicht cool und angesagt in der Clique Ihres Kindes. 

Mit einer Zigarette in der Hand haben Jugendliche das Gefühl, erwachsen zu sein, am Leben der Älteren teil zu nehmen. Aber auch Ihr eigenes Verhalten als Eltern ist mitbestimmend: Wenn Sie selbst Raucher sind oder häufiger Alkohol zu sich nehmen, ist die Hemmschwelle für Ihr Kind nicht mehr so hoch, es selbst zu probieren. 

Zigaretten

Natürlich werden Sie sich als Eltern wünschen, dass Ihr Kind nicht raucht. Nikotin führt schnell zur Gewöhnung und jeder, der einmal geraucht hat, weiß wie schwer es ist, damit wieder aufzuhören. 

Wenn Ihr Kind raucht, sollten Sie mit ihm darüber sprechen. Verbieten nützt häufig wenig, denn Sie haben Ihr Kind ja nicht vierundzwanzig Stunden unter Kontrolle und rigide Verboten führen häufig zu Trotzreaktionen. Sinnvoller ist es, ein Rauchverbot für die elterliche Wohnung auszusprechen. 

Alkohol

Für Alkohol gelten ähnliche Regeln. Oft trinken Jugendliche das erste Glas Alkohol sogar gemeinsam mit den Eltern, zum Beispiel an Sylvester. Versuchen Sie, im Interesse Ihres Kindes, diesen Zeitpunkt weiter hinauszuschieben, zum Beispiel erst ab dem fünfzehnten, sechzehnten Lebensjahr. 

Vermitteln Sie Ihrem Kind, am Besten durch Ihr eigenes Verhalten, dass Alkohol ein Genussmittel ist und nicht dazu da ist, Probleme zu bewältigen. Natürlich bekommen nicht alle Kinder oder Jugendliche, die mit Alkohol Erfahrungen machen ein Suchtproblem. Für viele Jugendliche ist Alkoholkonsum eine Phase Ihrer Sturm-und-Drang-Zeit. 

Wenn es doch zum Alkoholismus kommt

Doch sollten Sie auch nicht die Augen davor verschließen, dass es auch Alkoholismus unter Jugendlichen gibt. 

Die Gründe, warum ein Kind suchtanfällig ist und das andere nicht, sind noch nicht weit reichend geklärt. Sind es die Gene, tief liegende psychologische Probleme oder ein erlerntes Verhaltensmuster? Wie es auch immer sein mag, auch ein jugendlicher Alkoholiker bedarf professioneller Hilfe. 

Sie sollten sich umgehend an eine Beratungsstelle oder Selbsthilfegruppe wenden, die Ihnen beim Umgang mit Ihrem alkoholabhängigen Kind weiterhelfen kann.

Aus der Hanfpflanze Cannabis wird sowohl Haschisch als auch Marihuana gewonnen, wobei Haschisch in der Wirkung stärker ist als Marihuana. Als Haschisch wird das Harz der Pflanze bezeichnet, umgangssprachlich auch “Shit” genannt. Marihuana besteht aus den getrockneten und zerriebenen Blättern und Blüten und wird auch als Gras oder Pot bezeichnet. 

Wie werden Haschisch und Marihuana konsumiert?

Beim Haschisch kann je nach Herkunft auch zwischen verschiedenen Sorten unterschieden werden – vom schwarzen Afghanen bis zum roten Libanesen. Die verschiedenen Sorten haben eine unterschiedliche Konsistenz, Farbe und Wirkungsintensität. Aus Haschisch kann auch Öl gewonnen werden, das eine sehr viel stärkere Wirkung hat und auf eine Zigarette geträufelt wird. 

Haschisch wird zusammen mit Tabak zu einem Joint gedreht und geraucht. Auch das Rauchen mit einer Pfeife, bzw. Wasserpfeife ist verbreitet. Jedoch kann Haschisch auch gegessen werden, zum Beispiel in Form von Haschischkeksen. Haschisch riecht beim Verbrennen süßlich, oft verspürt der Konsument beim ersten Joint noch keine Wirkung. Marihuana wird in der Regel geraucht und ist nicht so stark wie Haschisch. Der Wirkstoff von Haschisch und Marihuana heißt THC. 

Legalisiserung

Haschisch ist eine verbreitete illegale Droge. Da die Droge bei gelegentlichem Gebrauch vermutlich weniger schädlich für den Organismus ist als Alkohol, wird immer wieder die Legalisierung diskutiert, zumal die Käufer auf diese Weise nicht mehr mit Dealern zusammentreffen würden, die auch andere, harte Drogen verkaufen. Dennoch sollte der Genuss von Haschisch auch nicht verharmlost werden, besonders dann, wenn er in den Händen jugendlicher Konsumenten liegt. 

Kehrseite der Medaille

Neben der angenehmen Wirkung, wie etwa einer intensivierten Sinneswahrnehmung oder Entspannung, können auch Sinnestäuschungen, Angst- und Panikzustände auftreten. Cannabis führt zu keiner körperlichen, jedoch seelischen Abhängigkeit. Das Konzentrationsvermögen nimmt ab, ein “Kiffer” ist oft antriebslos. Auch eine Neigung zu Depressionen wurde schon häufig beobachtet. Wird Haschisch chronisch missbraucht, kommt es auch häufig zu subtilen Persönlichkeitsveränderungen, wie jeder Dauerkonsum einer Droge Folgen für die Persönlichkeit hat. 

Drogen gibt es überall

Als Eltern sollten Sie sich keine Illusionen machen: In jeder Schule wird sich ein Schüler finden, der auch Ihrem Kind Haschisch verkaufen würde, denn das Kiffen ist gerade unter Schülern – als Teil der Experimentierphase – weit verbreitet. Viele Jugendliche probieren irgendwann einmal Haschisch oder Marihuana – und lassen es dann auch wieder bleiben. Nicht jeder findet die Wirkung dieser Droge tatsächlich überwältigend. Unmotiviertes Gekicher und Appetit auf Süßigkeiten als Folge des Konsums rechtfertigen für viele nicht die relativ hohe Geldausgabe. 

Wieso wird Haschisch dann überhaupt konsumiert?

Unbenommen gibt es aber auch Jugendliche, für die Haschisch zu einer wichtigen Droge wird, da Haschisch und Marihuana unter Jugendlichen als eine Art “Verweigerungsdroge” zu begreifen ist, denn sie entbindet den Konsumenten durch die entspannende Wirkung für eine gewisse Zeit vom Leistungsdruck der Konkurrenzgesellschaft. Manche Konsumenten schätzen Haschisch und Marihuana auch als Mittel der Selbsterkenntnis, was durch den leichten halluzinatorischen Effekt und die größere Hinwendung zum Inneren möglich scheint. 

Lassen Sie sich und Ihr Kind beraten

Bei dauerhaftem Konsum wird in fast allen Fällen ein emotionales Problem zugrunde liegen. Ist dies der Fall, ist auch der Umstieg oder der gelegentliche Gebrauch “harter” Drogen nicht auszuschließen. Wenn Sie also den Eindruck haben, dass Ihr Kind häufiger “breit” oder “high” von Haschisch ist, was oft (aber nicht immer) an geröteten und geschwollenen Augen zu erkennen ist, sollten Sie mit Ihrem Kind sprechen und sich an eine Beratungsstelle wenden.

Kokain gehört zu den so genannten harten Drogen und ist nach Heroin das gefährlichste Rauschmittel. 

Was ist Kokain?

Kokain ist ein weißes Pulver und wird aus den Blättern des Coca-Strauches hergestellt. Es wird entweder geraucht, geschnupft oder auch geschluckt. Es wirkt aufputschend, Hemmungen werden abgebaut und Halluzinationen können auftreten. Der Konsument wirkt exaltiert, hat einen starken Bewegungsdrang und fällt durch verminderte Selbstkritik auf. 

Welche Gefahren lauern hinter Kokain?

Die Gefahren des Kokainmissbrauchs liegen in der starken seelischen Abhängigkeit, die die Droge erzeugt. Im Rausch treten verhältnismäßig häufig Angstzustände und Verfolgungswahn auf. Langszeitschäden können Paranoia, körperlicher und geistiger Verfall und Halluzinationen sein. 

Wo wird Kokain größtenteils konsumiert? 

Die Droge ist verhältnismäßig teuer und der Rausch eher kurz, etwa eine Stunde lang. Da Kokain auch Kreativität freisetzen kann, war es am Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts besonders unter Intellektuellen und Künstlern beliebt. Später wurde Kokain zu einer Partydroge der Highsociety und wird heute auch von allen Bevölkerungsschichten, also auch Jugendlichen konsumiert. Die Verbindung von Kokain mit Heroin wird auch Speed Ball genannt. 

Crack

Aus den USA stammt die Droge Crack, eine Mischung aus Kokain und Backpulver, die geraucht, selten auch gespritzt wird. Obwohl das Kokain im eigentlichen Sinne gestreckt wird, ist die Wirkung der Droge sehr viel stärker. Crack wurde Mitte der Achtziger Jahre entwickelt und verursacht einen sehr kurzen, dafür aber explosionsartig intensiven Rausch und führt rasch zur Abhängigkeit, manchmal schon nach dem ersten Konsum. Crack hat sich in Deutschland nicht sehr stark durchgesetzt. In den USA hat der Crack-Konsum allerdings verheerende Ausmaße angenommen, besonders durch seine starke Verbreitung in sozial schwachen Gruppen. 

Freebase

Freebase ist eine Mischung aus Kokain und Lösungsmitteln. Die Droge wird erhitzt und eingeatmet. Die Wirkung ist ähnlich wie beim Crack.

 Medikamente 

Tabletten sind leicht zugänglich und ihr Gebrauch gesellschaftlich akzeptiert. Die Möglichkeit des Missbrauchs oder der Sucht darf jedoch niemals unterschätzt werden. Für jeden, der sich angespannt, unausgeglichen oder allgemein lädiert fühlt, weil er sich immer höheren Leistungsanforderungen gegenüber sieht, ist der Griff zur Tablettenschachtel nahe liegend, denn er verspricht ein besseres Funktionieren im Alltag. 

Schnell wird aus der Gewöhnung eine Sucht. 

Unter Jugendlichen – und natürlich auch unter Erwachsenen – ist auch der Tablettenmissbrauch kombiniert mit anderen Drogen gebräuchlich. So steigert sich die Wirkung eines Beruhigungsmittels, zum Beispiel mit Alkohol, erheblich und kann zu rauschhaften Zuständen führen. Gleichzeitig wächst auch die gesundheitliche Gefährdung. Oft nehmen Medikamentenabhängige auch mehrere verschieden wirkende Präparate ein, dann spricht man von Polytoxikomanie. So wird beispielsweise morgens ein Aufputschmittel genommen, am Abend hingegen Beruhigungsmittel, um überhaupt schlafen zu können. Dies ergibt einen verhängnisvollen Kreislauf. Der Abhängige schwankt zwischen Benommenheit, Nervosität, Exaltiertheit und Niedergeschlagenheit. 

Medikamentengruppen

Die verschiedenen Medikamentengruppen teilen sich in Schlafmittel, Beruhigungsmittel, Schmerzmittel und Aufputschmittel. 

Schlafmittel

Zu den Schlafmitteln gehören zum Beispiel alle Barbiturate. Sie wirken beruhigend und ermöglichen somit das Einschlafen. Je nach Stärke des Präparats kommt es am Morgen oft zu einem hang-over, der Betroffene steht immer noch unter dem Einfluss des Schlafmittels und kommt schwer in die Gänge. Schlafmittel führen schnell zur Gewöhnung. Körperliche und seelische Abhängigkeit ist Folge des Missbrauchs. Der körperliche Entzug sollte immer unter ärztlicher Kontrolle durchgeführt werden. 

Beruhigungsmittel

Beruhigungsmittel, auch Tranquilizer genannt, wirken angstlösend und stimmungsaufhellend, deshalb werden sie im Grunde nur für die Therapie von Angsterkrankungen eingesetzt. Leider gibt es trotz aller Aufklärung immer noch Ärzte, die Tranquilizer auch bei weniger akuten Beschwerden verschreiben, so dass das Präparat auch als Glückspille bekannt ist. Tranquilizer machen schnell abhängig. Auch ist eine Dosissteigerung auf Dauer notwendig, um noch die gewünschte Entspannung zu erzielen. Beim Absetzen des Präparats steigern sich Angst und Unruhe, also die beklemmenden Gefühle, die eigentlich mit der Einnahme von Tranquilizern behoben werden wollten. 

Aufputschmittel

Aufputschmittel, die so genannten Amphetamine, lindern Schmerzen, steigern die Leistung und wirken anregend. Sie hemmen den Appetit, so dass ein Missbrauch oft auch zu erkennbarem Gewichtsverlust führt. Dauerkonsum hat Wahnvorstellungen, Angst und Depressionen zur Folge. 

Manche Schüler kommen auf die Idee, vor einer Prüfung mit Hilfe von Aufputschmitteln besser und schneller zu lernen. Dies hat sich allerdings immer wieder als Irrtum erwiesen, denn die Lerninhalte können anschließend nicht mehr gut erinnert werden. Auch scheint das intensive Lernen unter dem Einfluss von Aufputschmitteln nur dem Anschein nach effektiv zu sein. Offenbar verändert sich nur die subjektive Selbsteinschätzung, die aber mit der erbrachten Leistung nicht in Zusammenhang steht: Der Schüler meint nur, den Stoff verstanden zu haben. Auch das Ablegen einer Prüfung unter Einfluss von Aufputschmitteln ist nicht empfehlenswert, da auch hier die Fähigkeit zum gründlichen logischen Denken und zur Selbstkritik herabgesetzt ist.

Ecstasy hat sich in den letzten Jahren zur Partydroge Nummer eins entwickelt. Doch scheint es sich dabei nicht nur um eine vorübergehende Mode zu handeln. Ecstasy – auch XTC, Adam, Cadillac, oder E genannt – ist mittlerweile zu einem festen Bestandteil der Drogenszene geworden. 

Was ist Ecstasy?

Bei Ecstasy handelt es sich um eine so genannte Designerdroge. Das heißt, dass keine pflanzlichen Ausgangsstoffe – wie etwa bei Heroin oder Kokain – vorliegen und weiterverarbeitet werden, sondern dass die Droge direkt im Labor mit wenig Aufwand und relativ geringen Chemiekenntnissen hergestellt werden kann. Die als Kapseln oder Tabletten erhältliche Droge besteht aus dem Wirkstoff MDMA, das bereits 1914 ursprünglich als Appetitzügler entwickelt wurde, aber rasch wieder vom Markt verschwand. In den sechziger Jahren wurde das Mittel wieder entdeckt und kurzfristig in der Psychotherapie eingesetzt. Ende der achtziger Jahre wurde das Mittel auf Techno- und House-Partys modern. 

Wirkung

Nach Einnahme des Mittels beginnt die Wirkung nach etwa einer halben Stunde und wirkt für 4- 6 Stunden, was aber von der individuellen Konstitution des Nutzers abhängt. Das Selbstbewusstsein steigt und Gefühle, Farben und Musik werden intensiver wahrgenommen. Glücksgefühle, Enthemmung und Exaltiertheit werden als angenehmer Effekt empfunden. 

Nebenwirkungen

Doch Ecstasy verstärkt nur die jeweilige Stimmung des Konsumenten. So kann es auch zu Angst und depressiven Verstimmungen kommen. Nebenwirkungen der Einnahme von Ecstasy können Kopfschmerzen, Übelkeit, Verwirrtheit, Schwitzen, Appetitlosigkeit, trockener Mund und unerwünschte Muskelreaktionen, wie Augenzittern und Muskelzucken oder Krämpfe sein. Auch ein “Kater” tritt nach dem Ecstasy-Gebrauch auf: Müdigkeit, Unkonzentriertheit und depressive Stimmungslagen sind die Regel. Wird Ecstasy häufig und in hohen Dosen eingenommen, lässt die Wirkung mit der Zeit nach und die Nebenwirkungen nehmen zu. Neueste Forschungsergebnisse legen den Verdacht auf Hirnschäden durch Ecstasy nahe. 

Zusätzliche Gefahren 

Ecstasy macht nicht körperlich, häufiger jedoch psychisch abhängig. Besonders problematisch am Ecstasy-Konsum ist, dass das Präparat in illegalen Labors, manchmal auch unter Hinzumischung anderer Drogen hergestellt wird. Der Konsument weiß im Einzelfall nicht, was er einnimmt.  Da die Droge sehr verbreitet ist, können Sie als Eltern nicht ausschließen, dass auch Ihr Kind in Kontakt mit Ecstasy kommt. Deshalb ist die Aufklärung über den richtigen Umgang notwendig, um Schlimmeres zu verhindern. 

Achtung, tödlich!

Die Gefahren des akuten Ecstasy-Konsums liegen darin, dass die Warnsignale des Körpers ausgeschaltet werden. Durst, Schwindel oder Schmerzen werden unter Ecstasy-Einfluss nicht wahrgenommen. Durch die körperliche Verausgabung beim Tanzen, schlechte Luft und Hitze kann es zu einem Wärmestau im Körper kommen, der zu einem Hitzschlag mit tödlichem Ausgang führen kann. Deshalb sollte der Konsument viel Flüssigkeit zu sich nehmen, pro Stunde etwa ein halber Liter. Auch regelmäßige Pausen beim Tanzen und frische Luft sind notwendig. Auch sollte Ecstasy niemals mit Alkohol, Medikamenten oder anderen Drogen eingenommen werden.

Mitte der siebziger Jahre war der Höhepunkt der Heroin-Welle in Deutschland. Doch noch immer greifen Jugendliche zu dieser besonders gefährlichen Droge. 

Was ist Heroin? 

Heroin ist ein Opiat und zählt zu den harten Drogen. Das weiße Pulver, wird entweder gespritzt, geraucht oder geschnupft. Es führt sehr schnell zur körperlichen und seelischen Abhängigkeit. Ursprünglich war Heroin zusammen mit Morphium und Kodein als Schmerz- und Betäubungsmittel Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts von Pharmakologen entwickelt worden. Doch schnell stellte sich heraus, das Heroin ein besonders gefährliches Gift ist. 

Wie wirkt Heroin?

Oft werden nur die ersten Heroingaben als berauschend und außerordentlicher “Kick” empfunden, denn es verschafft rasch ein intensives Glücksgefühl. Doch bald hat sich der Körper an die Droge gewöhnt und verlangt nach immer neuem Stoff, um die schmerzhaften Entzugserscheinungen zu verhindern. Die unmittelbare Gefahr des Heroins liegt zum einen darin, dass eine Überdosierung zu Atemlähmung und Tod führen kann. 

Langfristig kommt es zu starken körperlichen Schäden, besonders weil immer wieder gestreckter, also verunreinigter Stoff konsumiert wird. Auch verändert sich die Persönlichkeit des Heroinsüchtigen extrem, denn sein ganzes Leben kreist nur noch um die Beschaffung der Droge. 

Beschaffungskriminalität und Krankheiten

Andere Gefahren sind sekundärer Natur: Durch den relativ hohen Preis und steigender Dosierung kommt es häufig zur so genannten Beschaffungskriminalität. Einbruch und Diebstahl, Prostitution oder Drogenhandel sind für viele mittellose Süchtige der einzige Weg, die Sucht zu finanzieren. Auch die Gefahr einer HIV- oder Hepatitis-Infektion ist gegeben, sofern der Süchtige Injektionsnadeln mit anderen Konsumenten teilt. Viele Süchtige konsumieren nicht nur Heroin, sondern auch Alkohol, Tabletten oder andere harte Drogen, so dass sich die körperlichen und seelischen Schäden potenzieren. 

Soziale Kontakte verfallen

Häufig werden die Süchtigen zum Teil der ortsansässigen Drogenszene, was zur Folge hat, das der Bekannten- und Freundeskreis schnell nur noch aus Süchtigen besteht, so dass das Lösen von der Droge auch gleichzeitig das Ende dieser sozialen Kontakte bedeutet. Auch wenn diese zwischenmenschlichen Beziehungen nur sehr oberflächlich geknüpft sind, bedeuten sie dem Drogensüchtigen in der Regel sehr viel und erhöhen das Rückfallrisiko. 

Entzugserscheinungen

Wenn die Wirkung des Heroins nach etwa 12 Stunden nachlässt, befällt den Süchtigen das starke Bedürfnis einer neuen Dosis. Schwitzen, Zittern, starkes Tränen der Nase und Augen sind Anzeichen des beginnenden Entzugs. Der eigentliche Heroinentzug ist eine starke körperliche Marter und sollte nicht in Eigenregie durchgeführt werden, sondern nur unter ärztlicher Aufsicht. Die Rückfallquote ist bei der Heroinsucht verhältnismäßig hoch. Deshalb sollte immer eine Psychotherapie den Weg ins drogenfreie Leben begleiten.

LSD ist ein starkes Halluzinogen, das weder körperliche noch seelische Abhängigkeit verursacht, aber enorme psychische Gefahren – vor allen Dingen für den jugendlichen Konsumenten – mit sich bringt.  

Entdeckung und Wirkung von LSD

1938 wurde die Droge durch Zufall entwickelt. In den sechziger Jahren erforschten Wissenschaftler die genaue Wirkungsweise und den Einsatz von LSD bei Psychotherapien. Gleichzeitig entdeckte die Subkultur LSD als “bewusstseinserweiternde” Droge. Durch den damit einhergehenden unkontrollierten Missbrauch häuften sich bald die Negativschlagzeilen. Da LSD die bestehenden Emotionen verstärkt, kann es sehr schnell zu einem Horror-Trip kommen. Auch eine Überdosierung der als Pillen, Kapseln oder Flüssigkeit angebotenen LSD-Trips kann zu einer emotionalen Höllenfahrt werden. 

Reise in die innere Welt

Aber auch positive Gefühle können zu einem gefährlichen, manchmal tödlichen Ausgang führen. Zum Beispiel dann, wenn der Konsument glaubt, fliegen zu können. Deshalb sollte LSD niemals ohne eine zweite Person eingenommen werden, die den “Trip” nüchtern begleitet. Da durch LSD die Wahrnehmungsfilter verändert werden, wird ein LSD-Trip häufig als Reise in die Inneren Welten begriffen. Spirituelle Erlebnisse und Einblicke in die Persönlichkeitsstruktur wurden in den sechziger Jahren als Motiv für die LSD-Einnahme betrachtet. Heute nehmen Jugendliche LSD häufig nur als Fun-Droge. 

Psychische Auswirkungen

Da LSD aber tief greifend auf das Bewusstsein einwirkt, besonders intensive Veränderungen des Erlebens und Fühlens wahrgenommen werden, ist der Gebrauch für Heranwachsende ausgesprochen gefährlich, da eine noch nicht gefestigte Persönlichkeit die Erfahrungen eines LSD-Trips nicht richtig einordnen und verarbeiten kann, was zu schweren psychologischen Problemen führen kann. 

Wirkung und Gefahren

Ein LSD-Trip beginnt, oral eingenommen, nach 30 – 45 Minuten an zu wirken. Die Dauer des Trips beträgt zwischen 8 und 10 Stunden. Wird LSD über einen längeren Zeitraum eingenommen, entwickelt der Organismus eine Toleranz, die Dosis muss gesteigert werden, bzw. die Droge wirkt nicht mehr. Erst nach längerer Abstinenz wirkt eine neuerliche Einnahme. Die besondere Gefahr von LSD besteht darin, dass es zum Ausbrechen einer Psychose kommen kann, nämlich dann wenn eine entsprechende Disposition dazu besteht. 

Diese Neigung kann aber niemals im Vorhinein festgestellt werden, so dass man nicht weiß, ob eine Gefährdung vorliegt. Allein die Gefahr “auf einem Trip hängen zu bleiben”, sollte eigentlich jeden davon abhalten, mit LSD zu experimentieren. Eine andere Gefahr stellen die so genannten Flash-Backs dar: Auch nach Wochen oder Monaten kann die Wirkung von LSD für kurze Zeit wieder eintreten, ohne das die Droge eingenommen wurde. 

Andere Halluzinogene

Neben LSD gibt es noch andere Halluzinogene auf pflanzlicher Basis, wie zum Beispiel Meskalin. Dieses Alkaloid ist in einem Kaktus (Peyote) enthalten. Ein Meskalin-Rausch ähnelt einem LSD-Rausch. Die Droge ist nicht leicht zu beschaffen, deshalb ist Peyote-Missbrauch recht selten. Häufiger jedoch werden Pilze als Rauschdroge verwendet, die das Alkaloid Psilocybin enthalten. Die Wirkung ist dem LSD ähnlich, hält aber nur vier bis sechs Stunden an.

Jeder Mensch hat bestimmte Methoden, wie er in Stresssituationen Entspannung herbeiführen kann oder auf unangenehme Gefühle reagiert. Dies kann das Hören von Musik, ein Eis, das Einschalten des Fernsehers oder andere alltägliche Dinge sein. Schnell wird das entspannungsfördernde Verhalten zur Gewohnheit, bei manchen Menschen aber auch zur Sucht. 

Was ist eine stoffungebundene Sucht?

In diesem Fall spricht man von einer stoffungebundenen Sucht, da hier keine Droge im herkömmlichen Sinne konsumiert wird, jedoch ein zwanghafter Charakter vorliegt. Um innere Anspannung und negative Gefühle zu betäuben können normale Tätigkeiten zur Sucht werden: Arbeiten, Sport, Putzen, Essen oder Einkaufen. Manche dieser Süchte fallen als solche nicht so schnell auf, denn wer würde beispielsweise eifrigen Arbeitseinsatz als Sucht in Frage stellen? 

Workaholic

Menschen, die unentwegt arbeiten, sind gesellschaftlich akzeptiert. Sehnt sich nicht jeder Personalchef nach einem solchen Mitarbeiter? Doch dies ist letztendlich nicht einmal der Fall: Denn Studien haben ergeben, dass die Qualität der Arbeit eines Workaholics oft der Leistung eines gesunden Angestellten hinterher hinkt. Dazu droht irgendwann einmal der Burn-out… 

Konsumsucht

Auch Konsumsucht fällt unter unseren gesellschaftlichen Bedingungen nicht so rasch als krankhaft auf, denn Besitz gilt als Statussymbol. Letztendlich bedient sich auch die Werbung subtil der Sehnsüchte der Käufer, die eigentlich schon alles haben, aber immer noch mehr wollen: Mit dem Erwerb des Produkts wird gleichzeitig auch der Besitz eines bestimmten Lebensgefühls versprochen, das über die innere Leere hinweghelfen soll. 

Spielsucht

Am auffälligsten bleiben jedoch immer noch die Süchte, die direkt in die Selbstzerstörung führen, wie es zum Beispiel bei der Spielsucht der Fall ist. 
Diese Sucht kann durchaus in den Jugendjahren beginnen, wo der zunächst niedrige Einsatz an Spielautomaten vielleicht nicht weiter ins Gewicht fällt. Bildet sich jedoch eine Sucht heraus, wachsen auch die Einsätze. Eine Spirale aus Spielen, Geldmangel und abermals Spielen nimmt ihren Lauf bis der Ruin nicht mehr aufzuhalten ist. 

Essstörungen

Auch Essstörungen können zu den stoffungebundenen Süchten gerechnet werden, da hier die zwanghafte gedankliche Beschäftigung mit Essen, bzw. Nicht-Essen alle anderen Lebensinhalte verdrängt. Esssucht/Fettsucht ist eine Krankheit, die besonders unter jungen Mädchen verbreitet ist. Es werden dabei anfallartig Unmengen an Nahrung verschlungen, was extremes Übergewicht zur Folge hat. Gleichzeitig leiden die Betroffenen über extreme Schuldgefühle, da sie sich nicht unter Kontrolle haben. 

Bulimie

Manche Mädchen verhindern das drohende Übergewicht, indem sie willentlich erbrechen. Dies führt dann in die Ess-Brech-Sucht, auch Bulimie genannt. Häufig führen die Kranken eine Diät durch und bemühen sich, Gewicht zu verlieren. Doch dann kommt es regelmäßig zu oft heimlichen, zwanghaften Fressanfällen mit anschließendem Erbrechen. Besonderes Kennzeichen einer Bulimie ist, wenn die Heranwachsende nach den Mahlzeiten regelmäßig das Badezimmer aufsucht. Auch gehen Depressionen oder depressive Verstimmungen mit dieser Krankheit einher. Die Periode setzt zwar nicht aus, kann aber unregelmäßig auftreten. Zahnprobleme, durch den regelmäßigen Kontakt mit Magensäure und geplatzte Augen-Äderchen, durch das mit Anstrengung und Druck verbundene Erbrechen, sind kennzeichnend. 

Magersucht

Eine andere Variante der Essstörung ist die Magersucht. Anzeichen einer Magersucht sind, wenn Ihr Kind in kürzester Zeit und ohne Diät-Plan sehr viel Gewicht verliert, meist bis zu 25% des normalen Körpergewichts. Trotzdem wird sich Ihr Kind noch immer fett fühlen! Deshalb wird eine Diät trotz des hohen Gewichtsverlustes weitergeführt, das Kind leidet unter einer beständigen Angst vor Gewichtszunahme. Die Gedanken einer Magersüchtigen drehen sich dabei unentwegt um Essen, Kochen und Kalorien. Nicht selten kommt es zu einer zwanghaften sportlichen Betätigung und zum Aussetzen der Periode.